» Sport1-Reportage: Muchas gracias, Raul! «
Am 25.02.2014 wurde dann bei Sport1 mein zweiter
erfolgreicher Bericht - über Raul -veröffentlicht.
Muchas gracias Raul
Ende Juni 2010 erhielt ich den Anruf eines Freundes, der mir mitteilte, dass Raul wohl demnächst bei Schalke spielen würde.
„Raul“, habe ich gefragt, „welcher Raul?“.
Er war etwas irritiert: „Wie welcher Raul? Der Raul.“
„Na“ habe ich gesagt, „da hat man dir aber einen schönen Bären aufgebunden“.
Weltstar mit Herz auf Schalke
So fing damals eine Geschichte an, die meine Fußball-Welt und die aller Schalker für immer verändert hat.
Es war unfassbar, aber ein Weltstar kam zu Schalke. Einer, von dem alle nur mit Ehrfurcht sprachen und den die Welt in höchsten Tönen lobte.
Und dann? Dann kam ein Mensch, wie Schalke noch nie einen erlebt hatte. Wir hatten alles erwartet, nur das nicht. Da kam kein hochnäsiger oder eingebildeter Weltstar, da kam ein ganz „normaler“ Mensch. Etwas schüchtern, liebevoll, aufgeregter als wir, total zurückhaltend.
Und das sollte ein Weltstar sein? Einer der Schalke führen sollte???
Raul verzaubert die Liga
Oh ja, er war ein Weltstar und was für einer!!! Er führte Schalke auf seine Art und Weise, auf eine, mit der es ihm in nur wenigen Wochen gelang, unsere Herzen in einer unfassbaren Art und Weise zu erobern und sich dort für alle Ewigkeiten einzunisten.
Aber damit nicht genug, er, der Ruhige, der Schüchterne, der Feinfühlige, er verzauberte nicht nur uns Schalker, nein, er verzauberte die ganze Bundesliga und niemals vorher hat ein Spieler so viel Anerkennung von anderen Vereinen und deren Fans erhalten.
Schlüsselspiel gegen Helsinki
Vieles haben wir mit ihm, dem Weltstar, erlebt. Aber ein Spiel, ein denkwürdiges, werde ich niemals vergessen. Es war der 25. August 2011, das Qualifikations-Rückspiel zur Europa-League gegen HJK Helsinki.
Wenige Minuten vor der Pause kam dieser Augenblick, der uns alle schockte. Raul war mit einem Gegenspieler mit dem Kopf zusammengeprallt, das Spiel aber lief weiter. Plötzlich kam Raul quer über den Platz zur Trainerbank und hielt sich den Kopf. Kurz hinter der Außenlinie brach er zusammen und rührte sich nicht mehr.
Chaos machte sich breit, Hände wurden vor den Kopf geschlagen, es sah schlimm aus. Für uns alle war klar, dass Raul nicht würde weiterspielen können und wir schimpften über dieses verdammte Unglück, das ja eine erhebliche Schwächung für Schalke bedeuten würde.
Mit blau-weißem Turban zum Sieg
Als nach der Pause die Mannschaften wieder aufliefen, war Raul erwartungsgemäß nicht mehr dabei. Aber ganz schnell erkannte man, dass nur 10 Schalker auf dem Platz waren. Rätselraten! Aber nur kurz. Denn dann kam jemand, mit einem blau-weißen Turban ausgestattet, auf den Rasen. Raul!!! Die Arena auf Schalke bebte.
Raul spielte bis zum Ende durch und wie. Er hatte großen Anteil daran, dass Schalke mit einem sensationellen 6:1 die Gruppenphase der Europa-League erreichte. Mit diesem Spiel wurde er legendär, nicht nur auf Schalke.
Abschiedstränen für Rauuuuuuuul
Als Raul im Juli 2013 ging, weinte ganz Schalke, aber auch er. Niemals vorher habe ich so etwas erlebt.
Er ging, aber in unseren Herzen bleibt er für immer und ich höre immer noch das ganze Stadion, wenn alle aufstehen und nur ein Name klingt:
Rauuuuuuuul.